Die Stadt Chemnitz erlebt in den Morgenstunden des 07. August 2010, 8 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser, eine Szenerie – "...schlimmer als damals 2002", so viele Anwohner der Stadt.
Die Erstalamierung ging 5:09 Uhr durch die Polizei mit der Vollsperrung der BAB 72 ab Chemnitz Süd in Richtung Stollberg ein. Mehr als 20 Straßen mussten gesperrt werden. Zahlreiche Keller wurden und werden durch die Einsatzkräfte der Feuerwehren und des THW leer gepumpt. Das neue Stadtbad von Chemnitz wollte eigentlich seine Wiedereröffnung nach einer aufwändigen Sanierung feiern, doch das Hochwasser war schneller und so musste auch hier der Keller leer gepumpt werden. Weitere öffentliche Gebäude, wie das technische Rathaus der Stadt Chemnitz, das Chemnitzer Industriemuseum, das Metropolkino und der Europapark hatten keine Chance bei den Fluten.
Am 07.08.2010 wurde die Hochwasserschutzwand durch den OV Chemnitz in der Innenstadt zur Sicherung der Stadtsparkasse aufgebaut. In Klaffenbach, den mit am schlimmsten betroffenen Stadtteil von Chemnitz, musste eine Evakuierung eines Altersheimes durchgeführt werden. Manche Häuser hatten keine Chance mehr, durch das Hochwasser war ein Abpumpen auf Grund der Einsturzgefahr zu riskant. Hüfthoch war das Wasser bei vielen Chemnitzern an der Eingangstür, so dass unzählige Anwohner eingeschlossen waren. Mit Motorbooten wurden die Eingeschlossenen befreit.
Es machten sich Erinnerungen aus 2002 breit, überflutete Straßen, Erdrutsche, mit Wasser gefüllte Keller, übergelaufene Flüsse, Stromausfälle...und die reißende Flut mit dem gefährlichen Treibgut, kommt jetzt erst langsam etwas zur Ruhe. Mittlerweile sind einige Helfer abgezogen und in Rufbereitschaft gesetzt worden.
Im Ortsverband Chemnitz wurden zu Spitzenzeiten knapp 100 Helfer in den Einsatz gemeldet. Die OV Aue-Schwarzenberg mit der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, der OV Annaberg mit der FGr Elektroversorgung und der 1. Bergung, der OV Zwickau mit Pumpen und der 1. Bergung, OV Freiberg mit dem Technischen Zug sowie der OV Chemnitz mit den FGr Führung und Kommunikation, Infra, Technischer Zug, Log-Versorgung leisteten Hilfe vor Ort.