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Jahresrückblick 2020

Ein alles in allem sehr ungewöhnliches Jahr liegt hinter den Helferinnen und Helfern des Ortsverbandes Chemnitz. Das im Februar auch bei uns einsetzende Covid-19 Virus machte so gut wie allen geplanten Maßnahmen und Ausbildungen einen Strich durch die Rechnung. Pläne mussten überworfen, Termine umgeplant oder gar abgesagt und strenge Hygienerichtlinien eingeführt werden. Auch die Jugendarbeit des Ortsverbandes musste über eine lange Zeit hinweg ausgesetzt werden. Nichtsdestotrotz begleitete die Ehrenamtlichen das gesamte Jahr über eine hohe Anzahl an Einsätzen, nicht zuletzt zur Eindämmung der Pandemie. In insgesamt knapp 16.000 Dienststunden wurden 54 Einsätze abgearbeitet, theoretische und praktische Ausbildungen durchgeführt und technische Dienste auf dem Gelände des Ortsverbandes abgehalten.

Zum Januardienst fand zunächst wie immer die Jahresbelehrung für alle Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes statt. Kurz vor Ausbildungsende kam es dann zum ersten Einsatz des Jahres für den kompletten 1. Technischen Zug.

In den Monaten Februar und März konnten die monatlichen Ausbildungen des Ortsverbandes noch wie geplant durchgeführt werden, bevor es für die Ehrenamtlichen das erste Mal in diesem Jahr nach Zittau, zur Bekämpfung der Schweinepest ging. Die Grundausbildungsgruppe führt eine große, standortverlagerte Ausbildung im Straßenbahnmuseum Chemnitz, zur Vorbereitung auf die anstehende Grundausbildungsprüfung, durch. Anfang April war es dann so weit: Nach einer Generalprobe zur Vorbereitung konnte die Prüfung durch fünf Helferanwärter des Ortsverbandes erfolgreich abgelegt werden. Für die Kraftfahrer des Ortsverbandes ging es zur Ausbildung Kolonnenfahrt einmal durch Mittelsachsen und den Erzgebirgskreis.

Der erste Lockdown im Rahmen der Covid-19 Pandemie machte der Ausbildung im April einen Strich durch die Rechnung. Parallel dazu begannen hierfür die ersten Einsatzmaßnahmen. Über Ostern transportierten die Helfenden des Ortsverbandes Schutzausstattung in ganz Sachsen und errichteten ein Logistikzentrum in der Wettiner Kaserne der Bundeswehr in Frankenberg. Dieses sollte für die kommenden Monate Haupteinsatzpunkt der Fachgruppe Logistik werden. Am Ende des Monats kam es außerdem zu einem zweitägigen Einsatz bei einem Großbrand im sächsischen Mühlau, der eine beachtliche Anzahl an Technik und Personal forderte.

Die Monate Mai und Juni verliefen pandemiebedingt sehr ruhig. Zumindest bis Ende Juni. Ein vermeintlicher Bombenfund in einem der dichtbesiedeltsten Stadtteile forderte die Einsatzbereitschaft des gesamten Ortsverbandes. Für einen Großteil der Kräfte blieb es auch bei der Bereitschaft, die Bombe entpuppte sich als altes Wasserrohr. Unter strengen Hygienevorschriften konnten auch die Ausbildungsdienste, wenn auch eingeschränkt, wieder aufgenommen werden.

In den Monaten Juli bis September stand die einsatzreichste Zeit des Jahres an, insgesamt 10 Stück galt es in dieser Zeit zu bewältigen. Zahlreiche davon im Rahmen der Borkenkäferplage in den sächsischen Wäldern. Parallel dazu standen einige standortverlagerte Ausbildungen auf dem Programmplan. So ging es für die HelferInnen der Fachgruppen Bergung und Notversorgung/Notinstandsetzung ins Freibad, und dort mit kompletten Einsatzanzug ins Wasser. Für die Bergungsgruppe ging es außerdem zum Übungswochenende der Regionalstelle Chemnitz in den Bereich Zwickau, wo verschiedenen Einsatzszenarien realitätsnah nachgestellt wurden. Auch strukturell gab es einige Neuerungen. Aus der ehemaligen Fachgruppe Logistik mit drei Trupps wurde der Fachzug Logistik mit Logistik-Zugtrupp und den beiden Fachgruppen Materialwirtschaft und Verpflegung.

Neben einigen, teils mehrtägigen, Einsätzen, fand im Oktober der bislang letzte Ausbildungsdienst statt. Die Gruppe der Grundausbildung konnte noch mehrere Lehrgänge in Leipzig und Chemnitz durchführen, bevor es für sie zur letzten Grundausbildungsprüfung des Jahres ging. Alle Teilnehmenden bestanden, der Ortsverband Chemnitz durfte sich über gleich sieben neue Einsatzkräfte freuen.

Mit einer beachtlichen Anzahl an Einsätzen ging es im November weiter. Ein zweiter, und diesmal tatsächlicher Bombenfund, der wiederholte Einsatz gegen die Schweinepest und der Umzug des Corona-Lagers des Landkreis Mittelsachsen waren dabei einige der Herausforderungen. Die Fachgruppe Logistik-Materialwirtschaft durfte sich nach 20 Jahren über einen neuen LKW-Kipper mit Ladekran freuen.

Der Dezember stand, wie in der gesamten Bundesrepublik, im Rahmen des Aufbaus der Corona-Impfzentren. Insgesamt drei errichteten die Helfenden über die Zeit.

Aufgrund der nach wie vor andauernden Kontaktbeschränkungen wurde die alljährliche Weihnachtsfeier des Ortsverbandes abgesagt. Stattdessen überraschte die Führung des Ortsverbandes ihre HelferInnen zunächst mit einem Adventskalender und kurz vor Weihnachten mit einer selbstgepackten Präsentkiste. Dazu durfte sich kurz vor Jahresende auch die Bergungsgruppe des 2. Technischen Zuges über ein Geschenk freuen. Für sie gab es einen neuen Gerätekraftwagen.

Fast unbemerkt von all dem begannen im Dezember auch die lang geplanten Umbaumaßnahmen des Ortsverbandes und der Regionalstelle Chemnitz. Beginnend mit einigen Abrissmaßnahmen auf dem Gelände, wird in diesem Jahr das Gebäude, welche sich beide Institutionen teilen, durch den gestiegenen Personalbedarf der Regionalstelle erweitert.

Damit endet ein alles in allem sehr bewegtes Jahr. Obwohl viele Maßnahmen zur Gewinnung neuer Ehrenamtlichen abgesagt werden mussten, gab es in diesem Jahr eine beachtliche Anzahl neuer Anwärter. Somit beläuft sich die Stärke der Grundausbildungsgruppe, trotz der insgesamt 12 in den aktiven Dienst übergetretenen Helfenden, auf immer noch knapp 30 Personen. Gleichwohl der schwierigen Umstände konnte eine nicht unerhebliche Anzahl an Ausbildungen der Ehrenamtlichen des Ortsverbandes, wenn auch voneinander getrennt, durchgeführt werden.

Der Ortsverband Chemnitz blickt optimistisch ins neue Jahr 2021 mit vielen neuen Projekten, Herausforderungen und sich hoffentlich bessernden Bedingungen für Ausbildungen und Jugendarbeit.


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